Abweichungen im normalen Monatszyklus einer Frau bezeichnet man als Zyklus- oder Menstruationsstörungen. In den meisten Fällen kommt es dabei zu Veränderungen in der Blutungsstärke oder im Zeitraum zwischen den Blutungen. Wir klären Sie über verschiedene Zyklusstörungen auf.
Ursachen
Neben den beiden oben genannten Phänomenen spricht man auch beim Ausbleiben der Regel oder bei überaus starken Schmerzen von Menstruationsstörungen. Die Ursachen für eine Zyklusstörung sind vielfältig. Zum einen können funktionelle oder hormonelle Störungen im Organismus dafür verantwortlich sein, aber auch organische Veränderungen, allgemeine Erkrankungen und genetische Defekte zählen zu den Auslösern von Zyklusstörungen.
Menstruation allgemein
Die Periode gehört zum weiblichen Zyklus. Dieser besteht aus 28 Tagen (+/- 3), beginnend am ersten Blutungstag. Die Blutung hält 4-5 Tage lang an und eine Frau verliert in dieser Zeit insgesamt zwischen 50 und 100ml Blut. Meistens verliert die Frau am zweiten Tag am meisten Blut. Tritt die Menstruation ohne Beschwerden auf, so spricht man von einer Eumenorrhö.
Tempostörungen
Als Tempostörungen bezeichnet man Zyklusstörungen, die den Rhythmus bzw. den Zeitintervall zwischen den Blutungen beeinflussen. Hier unterscheidet man drei Hauptstörungen: Wenn die Periode ausbleibt, spricht der Facharzt von Amenorrhö. Diese kann primär, also wenn bis zum 15. Lebensjahr eines Mädchens noch nie eine Blutung eingesetzt hat, oder sekundär, wenn nach bereits eingetretenen Regelblutungen blutungsfreie Intervalle von drei Monaten oder mehr auftreten. Die zweite Tempostörung ist ein verlängerter Menstruationszyklus (Oligomenorrhö). Bei dieser Zyklusstörung sind zwar Blutungsdauer und –stärke normal, jedoch liegen zwischen den einzelnen Blutungen mehr als 31 Tage. Die dritte Störung bezeichnet man als Polymenorrhö. Dies ist ein verkürzter Menstruationszyklus. Wie bei der Oligomenorrhö sind Blutungsstärke und –dauer normal, allerdings dauert hier der Zyklus weniger als 25 Tage.
Typusstörungen
Von Typusstörungen spricht man, wenn sich die Blutungsstärke verändert. Bei der Hypermenorrhö ist die Periode überaus stark. Wenn eine Frau mehr als 5 Binden pro Tag benötigt, dann spricht man von dieser Zyklusstörung. Im Blut finden sich öfter auch größere Blutklümpchen. Die Hypomenorrhö bezeichnet genau das Gegenteil, nämlich eine zu schwache Regelblutung. Diese Menstruationsstörung tritt häufig zu Beginn der Wechseljahre oder bei übergewichtigen Frauen auf. Menorrhagie ist eine verlängerte Blutungsdauer, also wenn die Periode länger als 6 Tage andauert. Meistens sind die Blutungen dann auch sehr stark. Metrorrhagie ist eine unregelmäßige Blutung. Neben der normalen Periode, kommt es auch zu Zwischenblutungen, die 6 – 10 Tage andauern. Als Dysmenorrhö bzw. Algomenorrhö bezeichnet der Facharzt starke Regelschmerzen. Die Frau verspürt starke Schmerzen und fühlt sich allgemein krank.
Was tun?
Wenn Sie unter Zyklusstörungen leiden, dann sprechen Sie Ihren Frauenarzt darauf an, damit er die Ursache abklären kann. Wie oben bereits erwähnt, sind diese sehr vielfältig, weswegen Sie nicht selber an sich herumdoktern sollten. Ihr Arzt wird Sie nach Ihrer Krankheitsgeschichte fragen, dabei werden ihn unter anderen folgende Punkte interessieren: die Pubertätsperiode, das spätere Zyklusverhalten, eventuelle Erbkrankheiten, eingenommene Medikamente, eventuelle psychische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und die familiäre Neigung zu Unter- oder Übergewicht. Eine gynäkologische Untersuchung hilft bei der Diagnosenerstellung. Hormonelle Störungen lassen sich anhand von Urin- und Bluttests ausschließen. Die Therapie richtet sich nach der Diagnose und der Art der Zyklusstörung.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar