Die Zeckensaison hat schon gestartet und so manch einer musste schon einen der Blutsauger von seiner Haut entfernen. Doch wie macht man das eigentlich richtig, so dass möglichst nicht der Kopf stecken bleibt und eine Infektion auslöst? Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie eine Zecke richtig entfernen können.
Möglichst schnell entfernen
Die oberste Regel lautet, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen. Man sollte also nicht noch Stunden oder Tage abwarten, bis sich die Zecke weiter vollsaugt, sondern schnell reagieren. Am besten verwendet man zum Entfernen einer Zecke eine spezielle Zackenzange aus Kunststoff. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie die Zecke möglichst nahe an der Einstichstelle zu fassen bekommen.
Tipps zum Entfernen einer Zecke
Dehnen Sie vorsichtig die Haut mit Daumen und Zeigefinger der einen Hand, während Sie mit der anderen die Zecke möglichst nahe an ihrem Kopf packen. Ziehen Sie den Blutsauger dann vorsichtig senkrecht heraus. Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln rät außerdem: „Den Körper der Zecke sollten Sie am besten nicht drücken oder quetschen, da sich das Spinnentier dann möglicherweise übergibt und eventuell viren- oder/und bakterienhaltiger Speichel beziehungsweise Darminhalt in die Blutbahn des Kindes gerät.“
Keine zusätzlichen Hilfsmittel
Genauso wie drücken und quetschen können auch andere Sachen die Zecke reizen, so dass sie Krankheitserreger in die Blutbahn des Betroffenen abgibt. Aus diesem Grund sollten Sie keine zusätzlichen, gut gemeinten Hilfsmittel einsetzen, wie etwa Feuer, Klebstoff, Alkohol oder Öl. Dies führt nur zum Entleeren, aber nicht zum Loslassen der Zecke. Zecken können Borreliose oder die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) übertragen.
Worauf muss ich sonst noch achten?
Die Borreliose-Erreger wandern erst ca. 12-24 Stunden nach dem Stich in die Blutbahn des betroffenen Menschen, FSME-Viren dagegen bereits nach wenigen Minuten. Sollte der Kopf der Zecke beim Entfernen trotz aller Vorsicht stecken bleiben, dann sollten Sie unbedingt unverzüglich einen Arzt aufsuchen, damit dieser Ihnen den Zeckenkopf fachgemäß entfernen kann. Außerdem sollten Sie die Einstichstelle beobachten, wenn sich nach Tagen oder auch erst nach Wochen ein roter Fleck bildet, sollten Sie einen Arzttermin vereinbaren, weil dies ein Anzeichen für eine Borreliose-Infektion sein kann.
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Am besten verwendet man niemals eine gefährliche Zeckenzange aus Kunststoff !
Alle Experten raten von diesen grobbackigen Kunststoff-Zeckenzangen ab.
Dessen Backen sind viel zu grob, um die Zecke ausschließlich im Kopfbereich zu fassen und es wird zwangsläufig ein unbedingt zu vermeidender Druck auf den Zeckenkörper ausgeübt.
Dadurch wird die Zecke gequetscht und die im Zeckenkörper befindlichen Erreger erst recht in die Wunde gepresst. Speziell bei den nur ca. 1 mm großen Zecken-Nymphen ist es völlig unmöglich eine Zecke damit sachgerecht zu entfernen.
Zur Entfernung sollte ausschließlich nur Geräte verwendet werden, die „keinerlei Druck“ auf den Zeckenkörper ausüben. Wie eine feine gekrümmte Splitterpinzette, einen Zeckenkarte im Scheckkartenformat, oder einfach mit einem Skalpell oder scharfen Messer aushebeln.