Für viele Leute ist der Boxsport eine stupide, geistlose und zudem brutale Angelegenheit, die nicht einmal die Bezeichnung „Sport“ verdient hat. Allerdings geht es dabei um mehr als nur um kopfloses um sich schlagen und das Hervorrufen von Platzwunden und Prellungen.
Schach mit den Fäusten
Anders als bei wilden Schlägereien auf der Straße oder in Kneipen beruht das Boxen auf klaren Regeln und sind Kämpfe ohne eine klare Strategie und gezielte Vorgehensweise nur schwer zu gewinnen. Ähnlich wie beim Schach müssen Muster in den Aktionen des Gegners aufgedeckt und durch eine geschickte Auswahl von Gegenmanövern bezwungen werden. Natürlich bestätigen Ausnahmen wie Mike Tyson, der seine Gegner allein durch sein forsches Auftreten, gepaart mit purer Aggression und unglaublicher Schlagkraft, zu Boden zwang, diese Regel, aber es gibt nur sehr wenige Boxer von dieser Sorte.
Training für Körper und Geist
Wer schon einmal einem Boxtraining beigewohnt oder gar selbst bei einem mitgemacht hat weiß, wie intensiv das Minutenlange schlagen gegen einen Boxsack oder das Sparring gegen einen Trainingspartner sein kann und wie sehr es den Körper fordert. Das Training schult gezielt Reflexe, Ausdauer, das Herz-Kreislaufsystem sowie die Schnellkraft und ist daher sehr gesund. Auch eine bewusste Ernährung zum Halten der Gewichtsklasse ist Teil einer Kampfvorbereitung und sorgt für einen gesunden Lebensstil. Darüber hinaus werden aber auch Werte, wie der respektvolle Umgang mit Gegnern sowie der Verzicht auf die offensive Anwendung dieses Kampfsportes, vermittelt.
Kein Sport für hirnlose Schläger
Bisweilen hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Boxen lediglich ein Sport für ungebildete und einfältige Muskelprotze mit fragwürdiger Intelligenz ist. Doch dieses Vorurteil ist veraltet und nicht mehr vertretbar.
Bestes Beispiel dafür sind die derzeit unangefochtenen Schwergewichtsweltmeister aller Verbände, die Brüder Vladimir und Vitali Klitschko die beide in Sportwissenschaften promovierten. Daher rühren auch ihre Kampfnamen „Dr. Steelhammer“ bzw. „Dr. Eisenfaust“. Die beiden sagen selbst, dass sie die Disziplin und den Ehrgeiz für den erfolgreichen Abschluss ihrer Promotion auch durch ihren Sport gelernt und verinnerlicht haben.
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