Tagsüber wird man durch den Juckreiz ständig abgelenkt, nachts kann man nicht einschlafen: Eine Neurodermitis belastet die Betroffenen stark. Außerdem ekeln sich Außenstehende gelegentlich vor den „hässlichen Hautstellen“. Auch darunter leiden die Betroffenen. Dass Neurodermitis nicht ansteckend ist, bleibt ein schwacher Trost.
Das hässliche Gesicht der Neurodermitis
Die gefürchteten Ekzeme treten bevorzugt an den Gelenken auf. Dort ist die Haut gerötet, schuppig und entzündet. Allgemein wirkt die Haut sehr trocken, verdickt sich und verkrustet. Im Erwachsenenalter kommen stark juckende Knötchen oder Pusteln hinzu. Die wichtigsten Risikofaktoren für eine Neurodermitis sind trockene Haut gepaart mit ungünstigen Umwelteinflüssen. Die Veranlagung zu trockener Haut ist dabei genetisch bedingt, häufiges Waschen trocknet die Haut weiter aus, genau wie extreme Kälte oder Hitze. Aber auch bei schwülem Wetter machen einem die Ekzeme zu schaffen. Allergien können die Entstehung einer Neurodermitis begünstigen.
Mögliche Ursachen
Was die Auslöser für einen Neurodermitis-Schub sind, ist individuell bedingt. Psychische Faktoren wie Stress spielen eine Rolle. Kontakte mit Allergenen in der Nahrung, Pollen, Hausstaubmilben, Wollkleidung und vieles andere kommen ebenso in Frage. Hautangreifende Substanzen sind zum Beispiel in Reinigungsmitteln enthalten: Waschmittelrückstände in der Kleidung, aber auch Konservierungsstoffe in Cremes und anderen Kosmetika können die Haut reizen. Da die Haut ihre Schutzfunktion nicht mehr ausüben kann, können sich die zerkratzten Ekzeme infizieren und verschlimmern. Viele weiterführende Informationen finden Sie unter Neurodermitis-hautwissen.de.
Wenn eine Infektion vorliegt, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Wenn eine Allergie als Auslöser erkannt wurde, bieten sich Hyposensibilisierungen oder eine Behandlung mit Antihistaminika an. Um den Juckreiz zu lindern und den Patienten davon abzuhalten, die Ekzeme durch Kratzen zu verschlimmern, verschreibt der Arzt oft eine cortisonhaltige Salbe. Grundsätzlich sollte man darauf achten, womit die eigene Haut in Kontakt kommt und verdächtige Substanzen ggf. meiden. Das ist unterschiedlich leicht umzusetzen: Wollpullover zu vermeiden ist kein Problem, Hausstaub oder Pollen zu vermeiden, ist manchmal unmöglich. Sonnenschutz ist bei Neurodermitis natürlich wichtig, will aber wohlüberlegt sein, weil möglicherweise nicht jede Sonnenschutzcreme vertragen wird. Heilbar ist eine Neurodermitis nicht, aber durch eine gewissenhafte Hautpflege lassen sich die Symptome zumindest lindern.
Lebenslange Vorbeugung
Um die Neurodermitis in Schach zu halten und ihr vorzubeugen, ist eine angepasste Hautpflege wichtig. Rückfettende und feuchtigkeitsspendende Cremes halten die Haut geschmeidig, sie sollten regelmäßig angewendet werden. Die konsequente Vermeidung von Allergenen und hautreizenden Substanzen verspricht den größten Erfolg, allerdings ist sie im täglichen Leben mitunter sehr schwer umzusetzen.
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Informationen. Er ersetzt keinen ärztlichen Rat. Bei gesundheitlichen Problemen sollten Sie sich immer an den Arzt Ihres Vertrauens wenden!
Photo: Piotr Marcinski /Shutterstock.com
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