Kaum einer würde wohl auf die Idee kommen, die Kopfschmerztablette mit Alkohol einzunehmen, doch auch andere Lebensmittel können die Wirkung von Medikamenten beeinflussen. So wissen wir heute, dass sich Milch negativ auf die Wirkung von Antibiotika auswirken kann oder das Grapefruitsaft die Wirkung mancher Mittel verstärkt. Doch noch immer finden sich diese Nebenwirkungen nicht in allen Beipackzetteln – auch sind viele Lebensmittel-Wechselwirkungen noch gar nicht erforscht.
Grapefruit und Koffein können Wirkung verstärken
Die Auswirkung von Grapefruitsaft auf die Einnahme von Medikamenten wurde in den 1990er Jahren eher zufällig entdeckt. Heute weiß man, dass der Saft die Konzentration der ins Blut aufgenommenen Wirkstoffe erhöht und somit die Wirkung verstärkt. Koffein hingegen wirkt sich zwar nur auf Schmerzmittel auf, verstärkt aber auch die Wirkung. Manche Schmerzmittelhersteller nutzen diese Wirkung gar – dann sollte man das Medikament nicht noch mit zusätzlich Koffein zu sich nehmen, sonst kann es zu zitternden Händen kommen. In anderen Fällen kann die Kombi von Koffein und Medikamenten deutlich schlimmere Nebenwirkungen haben – mehr dazu hier.
Milchprodukte beeinflussen Antibiotika
Antibiotika lassen sich in unterschiedliche Gruppen einteilen – nicht alle werden durch Lebensmittel gleichermaßen beeinflusst. Die Gruppe der Tetrazyklin und Gyrasehemmer verlieren allerdings ihr Wirkung, nehmen wir sie mit Milchprodukten ein, da sie durch eine Wechselwirkung mit dem Kalzium nicht mehr resorbierbar für den Darm sind. Allerdings steht das meist auch in der Packungsbeilage oder der Apotheker weiß Bescheid. Sind Sie unsicher, dann gibt es außerdem mittlerweile eine Versandapotheke im Internet, die einen Online-Wechselwirkungscheck anbietet. Besser wäre es, aber direkt Arzt oder Apotheker zu fragen.
Nebenwirkungen selber melden
Seit letztem Jahr können Patienten Nebenwirkungen nun auch selber an die Aufsichtsbehörde melden. Per Internetportal können Verbraucher so ein Meldeformular ausfüllen und einreichen. Zielt ist es, dass in Zukunft Neben- und Wechselwirkungen schneller erkannt werden können. Mehr dazu lesen…
Bild: Glovatskiy, shutterstock.com
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