Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Zahl der Totgeburten deutlich zu hoch ist. Auch in reichen Industrieländern könnte die Anzahl der Totgeburten verringert werden. Die Risikofaktoren sind vielfältig: Nikotin, Alkohol, Übergewicht und frühe Kaiserschnitte sind die häufigsten.
7000 tote Babys pro Tag
Jeden Tag werden etwa 7000 Babys tot geboren, das sind 2,6 Millionen Totgeburten im Jahr. Eine erschreckend hohe Zahl, die uns traurig macht und zum Nachdenken bewegen sollte. 98% dieser Totgeburten ereignen sich in ärmeren Ländern. Die meisten davon in Südasien und den Ländern südlich der Sahara. Doch auch in den Industrieländern wird nicht jedes Baby lebend geboren: Etwa eines von 200 Babys, das die 22. Schwangerschaftswoche erreicht hat, wird tot geboren.
Totgeburten
Als Totgeburten zählen nur diejenigen Fehlgeburten, die sich erst in oder nach der 28. Schwangerschaftswoche ereignen. Die Definition stammt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In Statistiken zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Industrieländern. Dies lässt Vicki Flenady von der University of Queensland, Australien, und ihre Kollegen vermuten, dass die Zahl der Totgeburten in einigen Staaten weiter gesenkt werden kann.
Gründe für Totgeburten
In den Industrieländern führen meistens Probleme mit der Plazenta zu einer Totgeburt. Nabelschnurprobleme, Infektionen oder angeborene Fehlbildungen des Babys können allerdings auch eine Fehlgeburt mit Todesfolgen verursachen. Sehr selten stirbt das Baby aufgrund von Komplikationen bei der Geburt. Im Moment haben Finnland und Singapur die geringste Totgeburten-Rate: 2 von 1000 Babys kommen nicht lebend zur Welt.
Risikofaktoren
Es gibt einige Risikofaktoren, die schwangeren Frauen bekannt sein sollten und die sie deswegen vermeiden sollten. Rauchen und Alkohol in der Schwangerschaft vergrößert das Risiko einer Totgeburt um mindestens 40%. Ein weiteres sehr großes Problem ist die Fettleibigkeit der Mütter: Mehr als 8000 Totgeburten pro Jahr kann man auf das Übergewicht der Mütter zurückführen. Rund 58% der Frauen im gebärfähigen Alter sind übergewichtig.
Weitere Risiken
Neben den oben genannten gibt es noch weitere Risiken, die die Frauen zwar nicht ändern könne, aber die bekannt sein sollten, damit Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden können. So haben Frauen ab 35 Jahren ein um 65% höheres Risiko als Frauen unter 35. Auch Erstgebärende müssen mit einem größeren Risiko rechnen, genauso wie Schwangere, die bereits eine Kaiserschnittgeburt hinter sich haben. Ausschlaggebend für das Risiko einer Totgeburt ist außerdem auch die wirtschaftliche Lage der Schwangeren. Die Forscher fordern, dass sich Aufklärungsprogramme besonders an Frauen aus benachteiligten Gruppen richten sollten, weil hier die Totgeburtenrate erhöht ist.
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