Optimismus verbessert Therapieerfolg bei Schmerzpatienten

Frau hat Schmerzen

Ein internationales Team von britischen und deutschen Forschern hat in der Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“(Ausgabe vom 16. Februar) seine Ergebnisse zu einer Studie veröffentlicht, die zeigt, dass sich Optimismus positiv auf eine Therapie auswirkt. Erwarten die Patienten einen Erfolg bei der Therapie, so tritt dieser tatsächlich verstärkt ein. Versprechen sie sich dagegen kaum oder gar nichts von der Behandlung, so wird der Schmerz gar nicht bis kaum vermindert.

Studie zum Therapieerfolg

In der Studie setzten die Wissenschaftler einen Kernspintomographen ein, um festzustellen, inwiefern sich optimistische und pessimistische Vorraussagen zu einer Therapie sich tatsächlich auf den Erfolg der Behandlung auswirken. Dazu maßen sie die Gehirnaktivität und das Schmerzempfinden der Probanden.

Verlauf der Studie

Für die Studie wurden 22 gesunden Teilnehmern ein Wärmestimulator am Unterschenkel angebracht, der Schmerzen verursachte. Im ersten Durchgang bekamen die Probanden ein Schmerzmittel in einer versteckten Infusion, so dass sie nicht von einer Schmerzlinderung ausgingen. Die Schmerzrate sank von 100 auf 60 Punkte einer Skala. In der zweiten Runde wurde den Teilnehmern vorher angekündigt, dass sie nun ein schmerzlinderndes Medikament erhalten. Die Schmerzintensität sank nun doppelt soweit wie vorher.

Ergebnisse

In einer dritten Runde wurde den Teilnehmern vorrausgesagt, dass sie kein Schmerzmittel mehr bekommen und die Schmerzen sehr stark werden würden, allerdings wurde ihnen weiterhin ohne ihr Wissen dasselbe Medikament verabreicht. Trotzdem stiegt die Schmerzintensität wieder auf den Ausgangwert von 100 Punkten. Die Angst vor dem Schmerz und die negativen Erwartungen hatten zur Folge, dass sich die schmerzstillende Wirkung des Medikaments vollkommen verflüchtigte.

Hintergrund

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass bei positiven Erwartungen an die Therapie das körpereigene schmerzhemmende System aktiviert wird und sich so die schmerzlindernde Wirkung des von außen zugeführten Schmerzmittels verstärkt. Dieser Mechanismus war bisher unklar, konnte jedoch durch die Kernspintomographie in dieser Studie bewiesen werden, da sich die Aktivitäten in den zuständigen Bereichen so erfassen lassen. Die Forscher hoffen, dass ihre Erkenntnisse Eingang in die Therapie von chronischen Schmerzpatienten finden, denn mit einer Veränderung ihrer inneren Haltung könne auch ihre Therapie verbessert werden.

Bildquelle: © BildPix.de – Fotolia

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