Gerade Eltern, die Kinder im Kindergartenalter haben, sind genervt von den zahlreichen Parasiten. Ca. 4 Mal im Jahr gibt es in jedem Kindergarten Läusealarm. Der Alptraum aller Eltern, nie können sie sich sicher sein, ob sie alle Läuse erwischt haben. Wir erklären Ihnen, wie Sie diese Biester loswerden.
Steigt die Zahl der Läusebefälle?
Eltern sind davon überzeugt, dass sie immer öfter vom Läusealarm überrascht werden, allerdings gibt es dazu keine bestätigten Werte. Laut Michael Faulde, Professor für medizinische Entomologie und Parasitologie an der Universität Bonn, liegt „die Häufigkeit eines Kopflausbefalls […] in Deutschland je nach Studie zwischen drei und fünf Prozent.“ Besonders häufig betroffen sind dabei Einrichtungen, in denen viele Kinder aufeinandertreffen, also Krabbelgruppen, Kindergärten und Schulen.
Aufmerksamkeit steigt
Auch Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbands, ist der Meinung, dass die Anzahl der Parasitenbefälle nicht steigt, sondern sich lediglich die Aufmerksamkeit der Eltern und Betreuer erhöht hat. Die Betroffenen suchen schneller Rat in der Apotheke oder beim Hausarzt, anstatt abzuwarten und selbst herumzudoktern. Das ist gut so, weil so der Befall schnell eingedämmt werden kann.
Wann bemerkt man den Befall?
Die meisten Menschen bemerken erst nach vielen Stichen, dass sie Läuse haben. Das erste Krabbeln und die ersten Stiche werden nicht wahrgenommen, weil die Parasiten zu leicht sind, um ihre Schritte zu bemerken. Außerdem reagiert unser Körper erst nach einigen Stichen mit Juckreiz, so dass auch die ersten Stechattacken nicht zur Entdeckung führen. Sobald es juckt, ist es schon zu spät – die Parasiten haben sich schon im Haar eingenistet.
Wie entdecke ich Läuse?
Um Läuse im Haar zu entdecken, muss man sehr sorgfältig vorgehen. Das Haar und die Kopfhaut müssen gründlich untersucht werden, weil die die Nissen und Läuse sehr klein sind, entdeckt man sie oft erst bei einem sehr starken Befall auf den ersten Blick. Die Eier kleben an den Haaren nahe der Kopfhaut, am besten verwendet man ein Vergrößerungsglas wenn man sich nicht sicher ist, ob ein Läusebefall vorliegt.
Was kann ich tun?
Sollten Sie festgestellt haben, dass Sie oder Ihr Kind unter Läusen leiden, dann ist die erste Maßnahme das Auskämmen mit einem Läusekamm, den Sie in der Apotheke erwerben können. Am einfachsten kämmt es sich, wenn Sie die Haare vorher anfeuchten. Die Nissen sitzen sehr nah an der Kopfhaut, Sie müssen also sehr sorgfältig vorgehen. Aber auch bei der größten Sorgfalt ist es sehr schwierig alle Nissen und Läuse mit dem Kamm zu entfernen, deswegen sollten immer noch weitere Mittel verwendet werden.
Was jetzt?
Nachdem Sie möglichst viele Nissen und Läuse mit dem Läusekamm entfernt haben, sollten Sie weitere Läusemittel, vor allem Shampoos mit Chrysanthemenextrakt oder mit synthetischen Nachbauten des Chrysanthemengifts (Pyrethroide) verwenden. Da bei der ersten Behandlung nicht alle Eier abgetötet werden, sollten Sie die Haare nach 8 – 10 Tagen ein weiteres Mal mit dem Läusemittel waschen. Bei Kleinkindern unter zwei Jahren sollten Sie auf jeden Fall den Rat Ihres Kinderarztes suchen und mit ihm die Behandlung absprechen.
Läusealarm
Bei einem Läusebefall müssen alle Verwandten, Familienmitglieder, Freunde und der Kindergarten, bzw. die Schule, informiert werden. Kinder mit Läusebefall müssen solange zu Hause bleiben, bis sicher ist, dass sie keine Läuse mehr übertragen können. Bettwäsche und Kleidung sollten außerdem bei 60° gewaschen werden, um die Läuse abzutöten. Kuscheltiere sollten Sie entweder zwei Tage bei mindestens bei -20° Celsius 2 Tage lang einfrieren oder 2 Wochen lang in einen Plastiksack stecken. Sämtliche Bürsten und Kämme gehören gereinigt oder weggeschmissen.
Läuse sind kein Anzeichen mangelnder Hygiene
Viele Eltern schämen sich, den Kindergarten zu informieren, wenn ihre Kinder Läuse haben. Das ist allerdings fatal, weil sich so die Parasiten immer weiter ausbreiten. Außerdem sit das Schamgefühl hier wirklich nicht notwendig, Läuse gibt es seit jeher und sie befallen alle Menschen. Ein Befall lässt nicht auf mangelnde Hygiene schließen.
Wanzenbefall
Seit neuestem sind auch Wanzen wieder vermehrt in Europa und auch Amerika zu finden. Galten sie hier als fast ausgerottet, kann man inzwischen schon wieder fast von einer Plage sprechen. Der Grund für das Neu-Erscheinen der blutsaugenden Parasiten ist wohl die falsche Bekämpfung der Insekten in früheren Jahren und daraus entstandene Immunitäten gegen die Insektiziden. Nun müssen sich die Schädlingsbekämpfer erneut mit diesen ekeligen Tierchen auseinandersetzen.
Bild: © nastydog – Fotolia.com
Hinterlasse jetzt einen Kommentar