Im Atomkraftwerk in Fukushima ist es laut der japanischen Regierung vermutlich zeitweise zur Kernschmelze in Reaktor 2 gekommen. Dem Betreiber Tepco wird nun der Umgang mit der Katastrophe vorgeworfen.
Kernschmelze in Reaktor 2
Regierungssprecher Yukio Edano gibt bekannt, dass die japanische Regierung davon ausgeht, dass es in Reaktor 2 zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen ist. Dies könnte auch der Grund für das stark radioaktive Kühlwasser sein. Die erhöhte Strahlung ist laut Edano wohl auf den Block begrenzt.
Kritik an Tepco
Die japanische Regierung wird der Betreiberfirma Tepco den Umgang mit den Messwerten vor: Zunächst meldete Tepco eine Strahlung, die zehn Millionen Mal höher als sonst sein soll. Kurz darauf rudert die Firma zurück und behauptet, die Strahlung sei nur 100.000-fach erhöht. Was denn nun? Die unterschiedlichen Angaben verunsichern und verwirren. Die japanische Zeitung „Mainichi Shimbun“ schrieb außerdem, dass sich Tepco-Chef Masataka Shimizu während der Atomkrise mehrere Tage krankgemeldet hat. Inzwischen ist er wohl aber wieder bei der Arbeit erschienen. Öffentlich aufgetreten ist er allerdings seit dem 13. März nicht mehr.
Unbekannte Dauer der Krise
Tepco räumte nach mehreren glücklosen Versuchen, die Reaktoren unter Kontrolle zu bringen, ein, dass die Aussichten auf die Verhinderung einer Kernschmelze ungewiss sind. Die japanische Regierung geht inzwischen schon davon aus, dass es in Reaktor 2 zumindest zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen ist. Tepco-Vizepräsident Sakae Muto gab zu, dass niemand weiß, in wie vielen Monaten oder Jahren die Krise vorbei sein wird, weil es keinen konkreten Zeitplan gibt.
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