Wenn eine Frau erfährt, dass sie schwanger ist, befindet sie sich verständlicherweise erst einmal in einem Gefühlschaos und freut sich. Jedoch gibt es auch einige Dinge zu klären. Eine wichtige Frage dabei ist, ob sie die Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt oder bei einer Hebamme lassen machen will.
Beide werden von der Krankenkasse gezahlt
Jede Mutter sollte sich darüber im klaren sein, dass die Vorsorgeuntersuchungen für sie und ihr Baby sehr wichtig sind, um mögliche Risiken bei der Geburt schon vorab zu kennen. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen und dabei ist es egal, ob Sie sich für eine Behandlung beim Frauenarzt oder bei einer Hebamme entscheiden. Sie können beide auch im Wechsel besuchen.
Hebamme
Eine Hebamme nimmt einen ganz besonderen Platz im Herzen vieler schwangerer Frauen ein, da sie zu ihr einen anderen Bezug und ein anderes Vertrauensverhältnis als zu ihrer Ärztin haben. Die Hebamme begleitet Sie während der Schwangerschaft, unterstützt Sie während der Geburt, aber hilft Ihnen auch noch in der Zeit nach der Niederkunft. Nach der Geburt kommt die Hebamme 10 Tage lang täglich zu Ihnen nach Hause und noch weitere 8 Wochen lang besucht sie Sie regelmäßig. Dabei unterstützt die Hebamme Sie auch in Fragen zum Stillen und der Ernährung. Weitere Informationen zum Hebammenberuf und Stellenangebote für Hebammen finden Sie bei der medizinischen Jobbörse Medi-Jobs.
Die richtige Hebamme
Gute Hebammen werden einem oft von anderen Müttern oder schwangeren Frauen empfohlen. Sie können allerdings auch beim Deutschen Hebammenverband e.V. oder bei Gesundheitsämtern nach den Adressen von Hebammen in Ihrer Nähe fragen. Die Hebamme sollte nicht zu weit weg wohnen, damit sie am Geburtstermin auch rechtzeitig da sein kann. Sie sollten sich bei Ihrer Hebamme gut aufgehoben fühlen und sich gut mir ihr verstehen, ansonsten sollten Sie sich eine neue Geburtshelferin suchen. Achten Sie bei der Suche darauf, frühzeitig zu beginnen, da viele Hebammen schon früh ausgebucht sind.
Leistungen der Hebamme
Die Kosten für die Schwangerschaftsbetreuung durch die Hebamme werden von Ihrer Krankenkasse übernommen. Einen großen Teil der Vorsorgeuntersuchungen kann Ihre Hebamme durchführen, lediglich den Ultraschall muss Ihre Frauenärztin machen. Viele Hebammen bieten zusätzlich Geburtsvorbereitungskurse an. Die Teilnahme an einem solchen ist auch für Frauen sinnvoll, die sich ansonsten von Ihrem Frauenarzt untersuchen lassen und keine Hebamme eingestellt haben. Ihre Geburtshelferin unterstützt Sie bei der Geburt, selbst im Krankenhaus ist der Arzt nur in der Endphase und bei Komplikationen anwesend. Allerdings sollten Sie vorher abklären, ob das Krankenhaus eine freiberufliche Hebamme erlaubt, da viele Krankenhäuser ihre eigenen Hebammen beschäftigen. Nach der Geburt unterstützt Sie die Hebamme bei der Pflege und klärt mit Ihnen Probleme, die bei der Ernährung und beim Stillen des Babys eventuell auftreten.
Frauenarzt
Auch Ihren Frauenarzt sollten Sie bewusst wählen, wenn Sie sich dafür entscheiden, dass er Sie durch die gesamte Schwangerschaft begleiten soll. Zu einem Frauenarzt haben viele Schwangere nicht dasselbe Verhältnis wie zu einer Hebamme, da ein Arzt sie in der Regeln wie Patientinnen behandelt. Stellen Sie Ihrem Frauenarzt trotzdem alle Fragen, die Sie beschäftigen und schreiben Sie am besten vorher auf, damit Sie keine vergessen.
Leistungen des Frauenarztes
Wenn bei Ihnen eine Schwangerschaft festgestellt wird, ist es Ihr Frauenarzt, der Ihnen einen Mutterpass ausstellt und Sie – eventuell zusammen mit einer Hebamme – durch Ihre Schwangerschaft begleitet. Er führt die verschiedenen Voruntersuchungen mit Ihnen durch und klärt Sie über Risiken und alle Themen rund um die Schwangerschaft auf. Zu den von den Krankenkassen gezahlten regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zählt die Tastuntersuchung, um die Lage der Gebärmutter festzustellen, das CTG zur Kontrolle der kindlichen Herztöne, Urin- und Blutuntersuchungen sowie die Ultraschalluntersuchung.
Doula
Viele Frauen fühlen sich trotz Frauenarzt und Hebamme mit Ihren Gefühlen alleingelassen. In einem solchen Fall ist es ratsam, eine Doula zu engagieren. Eine Doula kümmert sich um die emotionalen Bedürfnisse einer Schwangeren, ist ihr ein einfühlsamer Gesprächspartner und teilt mit ihr alle Sorgen und Ängste. Sie gibt der schwangeren Frau das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Untersuchungen belegten, dass sich die Anwesenheit einer Doula positiv auf den Geburtsvorgang auswirkt, so werden in Anwesenheit einer Doula weniger Schmerzmittel benötigt und seltener ist ein Kaiserschnitt notwendig. Allerdings hat eine Doula keine medizinische Ausbildung und darf somit nicht alleine eine Geburt ausführen, es muss immer eine Hebamme oder ein Arzt anwesend sein. Für welche der Varianten Sie sich entscheiden, bleibt ganz Ihnen überlassen. Vertrauen Sie auf Ihren Instinkt, denn die Sympathie zu Ihrem Geburtshelfer, Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Doula ist ausschlaggebend für ein gutes Vertrauensverhältnis.
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