Bald erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Teststreifen für Diabetiker des Typs 2 nicht mehr. Dies hat der Gemeinsame Bundesausschuss, bestehend aus Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten , Krankenhäusern und Krankenkassen, beschlossen. Die Begründung lautet, dass Patienten mit Diabetes Typ 2 nicht auf die Teststreifen angewiesen sind.
Rund 3 Millionen Deutsche betroffen
In Deutschland sind rund 3 Millionen Diabetiker von dieser neuen Regelung betroffen. Die Patienten können mit den Teststreifen den Blutzuckerwert messen, ohne dafür einen Arzt aufsuchen zu müssen. Für ein Paket mit 30 Teststreifen müssen 30 Euro bezahlt werden. Insgesamt entstehen dadurch für die 3 Millionen betroffenen Diabetiker des Typs 2 Kosten von 900 Millionen Euro. Der Ausschuss begründet seinen Entschluss damit, dass ein großes Blutbild beim Arzt alle 3 Monate ausreiche. Weitere Informationen zu seinem Beschluss hat der gemeinsame Bundesausschuss hier veröffentlicht.
Ausnahmeregelungen
Der gemeinsame Bundesausschuss sieht jedoch auch Ausnahmeregelungen vor. Diese gelten für Patienten mit einer instabilen Stoffwechsellage. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn außer Diabetes noch andere Erkrankungen vorliegen oder wenn der Patient gerade eine Medikamentenumstellung durchmacht. Die Begründung für diese Ausnahme ist, dass diese Patienten einen direkten Vorteil aus der Benutzung der Teststreifen ziehen, während dies bei den Diabetikern des Typs 2 nicht so ist.
Diabetes Typ 2
Im Gegensatz zu den Diabetikern des Typs 1, produzieren die Betroffenen der Diabetes Typ 2 zuviel Insulin. Übergewicht, Bewegungsmangel, schlechte Ernährungsgewohnheiten und genetische Faktoren können diese Erkrankung auslösen. In Deutschland leiden rund 6 Millionen Menschen unter Diabetes, jedoch gehen Experten davon aus, dass die Dunkelziffer derer, die nichts von ihrer Krankheit ahnen, noch viel größer ist. Weitere Informationen über Diabetes finden Sie auf dieser Seite.
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