An alle Läufer: Vorsicht vor dem Lucky Luke Syndrom

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Dem eigenen Schatten kann man nicht entkommen.

Wer noch nie von diesem Phänomen gehört hat, muss sich nicht schämen. Die Bezeichnung stammt von Fitnessblog-Besitzer und Sporttrainer Patrick Bauer, der sich um Sportfanatiker sorgt. Die wichtigste Lauf-Devise vorab: Nie seinen eigenen Schatten jagen!

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Dem eigenen Schatten kann man nicht entkommen.

Das von Bauer in seinem Blog „4yourfitness“ beschriebene Syndrom geht auf den einsamen Cowboy Lucky Luke zurück, der als Comicfigur im Wilden Westen für Ruhe und Ordnung sorgte. Das Highlight der Comics: Lucky Luke konnte schneller schießen als sein eigener Schatten. Bevor dies nun in eine Märchenstunde ausartet, klären wir gleich den Zusammenhang auf. Dem eigenen Schatten hinterherrennen heißt für die Fitnessbranche: Sich auf Schritt und Tritt tracken und bei jeder Laufeinheit seinen eigenen Bestwert übertreffen wollen.

Der Feind, der Tracker

Tracken heißt so viel wie Zeit, Distanz und Geschwindigkeit bei der eigenen Laufleistung mit diversen technischen Geräten aufzuzeichnen. Anhand der Auswertungen dieser Aufzeichnungen kann die Leistungskurve nachverfolgt werden. Das Ziel: Sich immer wieder selbst übertreffen.

Ständig im Wettbewerb mit sich selbst zu sein, ist allerdings eine ganz schön anstrengende und vor allem undankbare Angelegenheit. Seine eigene Bestzeit ab und zu zu unterbieten ist ein Erfolg, wer jedoch einen Zwang entwickelt, der hat bald ein Problem. Denn niemand hat sich auf Dauer gerne selbst im Nacken sitzen.

Schneller, weiter, besser, Burnout

In seinem Blog thematisiert Patrick Bauer dieses Wettrennen mit sich selbst mit einem Fingerzeig. Die Selbstkonkurrenz könne schlimme Konsequenzen für Körper und Geist haben: „Das führt langfristig zu einer Überlastung deines Körpers und bringt dir auch im Training schon bald keine Fortschritte mehr. Die Folgen können Motivationsmangel bis hin zu Übertraining, muskulären Beschwerden und Burn-Out sein.“

Der Körper befinde sich auf diese Weise ständig in einem „roten Drehzahlbereich“, welcher mit einem extrem hohen Puls sowie einer enormen Körperbelastung verbunden ist. Kurzzeitige hohe Belastungen sind physisch und psychisch unproblematisch, der Aspekt der Dauer wird hier jedoch zum Genickbruch, da dem Körper wichtige Regenerationsphasen fehlen.

Patrick Bauer weiß: DIe Balance zwischen Kopf und Körper muss stimmen.
Patrick: Die Balance zwischen Kopf und Körper muss stimmen.

Wie dann?

Es ist gut, sich im Training Ziele zu setzen und dazu gehören selbstverständlich eine Kontrolle der Leistungen und das Bestreben, sich zu bessern. Bestzeiten zu überbieten kann eine anregende Trainingsmotivation sein. Jedoch verhält es sich hier wie mit den meisten Dingen im Leben: Das Maß macht’s. Abwechslung ist folglich viel motivierender als ein starrer Blick auf nur ein immer gleichbleibendes Ziel.

Patrick empfiehlt eine Mischung aus verschiedenen Herangehensweisen. So sollten die Wettbewerbsphasen mit Dauermethoden und Intervallmethoden abgewechselt werden, um einen gesunden Ausgleich zu schaffen. Eine genaue Anleitung dazu gibt er persönlich auf seiner Seite. So wird der Wettbewerb zu einem zusätzlichen sporadischen Anreiz anstatt zum Dauerstress. Und Lucky Luke kann wieder ruhig mit Jolly Jumper seine Runden drehen.

Bild:  www.4yourfitness.com

1 Kommentar

  1. Hallo Patrick,
    ich bin da voll deiner Meinung und finde diesen Artikel echt klasse.

    Wenn man sein Auto für kurze Zeit im roten Drehzahlbereich fährt, wird das kaum Folgen haben. Wer jedoch ständig in diesem Bereich arbeitet wird die Konsequenzen schnell spüren.

    Meist ist man ja nicht nur beim Training in diesem „roten Bereich“ auch im Alltag arbeiten viele Menschen ständig an ihrer Höchstleistung.

    Viele Grüße,
    Peter

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