Zum ersten Mal in Deutschland haben Ärzte in Bayern einen Magenschrittmacher implantiert, mit dessen Hilfe krankhaftes Übergewicht behandelt werden soll. Eine 100 Kilogramm schwere 31-jährige Frau will eigenen Angaben zufolge damit 25 Kilogramm abnehmen.
Wie wirkt der Magenschrittmacher?
Das etwa scheckkartengroße Geröt kann das Hungergefühl kontrollieren, Daten über Nahrungsaufnahme und körperliche Betätigung speichern und damit den Patienten helfen, dauerhaft abzunehmen. elektrische Impulse im Magen lösen ein Sättigungsgefühl aus und simulieren dem Betroffenen auf diese Weise, dass er satt ist. Die Daten werden mit dem Patienten besprochen und er wird während seiner Diät von Ärzten betreut.
Deutschland weltweit erst 2. Land
Deutschland ist nach Spanien erst das zweite Land, dass den Magenschrittmacher zur Bekämpfung von Adipositas einsetzt. Natürlich ist es mit der Implantation des Gerätes nicht getan, sondern damit die Behandlung auch Erfolge zeigt, muss der Patient auf seinem Weg begleitet werden. Damit die Patienten nicht nur die gegessene Menge reduzieren, sondern auch auf die Qualität ihrer Nahrungsmittel achten und sich mehr bewegen, werden die mittels Sensoren gewonnen Daten des Schrittmachers regelmäßig mit einem speziellen Gerät ausgelesen und dann mit dem Patienten besprochen.
Testphase 2007
Getestet wurden die Geräte bereits seit 2007, damals bekamen 60 stark übergewichtige Probanden das Gerät in drei bayerischen Kliniken eingesetzt: im Stadtkrankenhaus Schwabach, der Uniklinik in Würzburg und der Wolfartklinik in München. Die Ergebnisse verliefen sehr zufrieden stellen. Trotzdem wird es nun zum ersten Mal offiziell therapeutisch in Deutschland angewendet.
Bild: © vanda – Fotolia.com
Hinterlasse jetzt einen Kommentar