Bluttest zur Krebsfrüherkennung

junge Frau wird gespritzt
© Farina3000 - Fotolia.com
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Krebs ist eine der am meisten gefürchteten Krankheitsdiagnosen, gerade weil viele mit der Diagnose Krebs gleich ein Todesurteil verbinden. Doch wenn die Krankheit früh genug erkannt wird, besteht eine gute Heilungschance. Verbesserte Behandlungsmöglichkeiten könnte ein neuer Bluttest bieten, der mithilfe von Biomarkern einen Krebsbefall frühzeitig erkennen kann.

Forschungsarbeiten

Im Fachmagazin „Nature Methods“ wird über die neue Methode berichtet. Die Grundlage für den Krebserkennungstest stellt das Biomarkerkonzept des Bioinformatikers Dr. Andreas Keller dar. Darauf basierend entwickelte das Team um Dr. Sebastian Häusler, Dr. Jörg Wischhusen und Professor Johannes Dietl von der Universitäts-Frauenklinik Würzburg bereits letztes Jahr die Basis für einen Bluttest, der eine Krebserkrankung schon in einem frühen Stadium relativ sicher diagnostizieren kann.

Erster Bluttest bei Eierstockkrebs

Den ersten Bluttest entwickelte das Forscherteam für Tumorpatientinnen mit Eierstockkrebs. Sie identifizierten eine spezielle „microRNA“, die nur bei erkrankten Frauen zu finden ist, in der Vergleichsgruppe gesunder Frauen konnte diese „microRNA“ nicht isoliert werden. So lassen sich erkrankte Patientinnen von gesunden Frauen sehr sicher abgrenzen. Da die „microRNA“ im Blut zu finden ist, konnten die Wissenschaftler einen Bluttest entwickeln, der sehr gut zur Krebsdiagnose herangezogen werden kann.

Biomarker bei verschiedenen Krankheitsbildern

Die Wissenschaftler konnten für verschiedene, teilweise bisher sehr schwierig zu diagnostizierende, Krankheiten unterschiedliche Biomarker isolieren. Der Bluttest zeigte eine sehr hohe Spezifität für die einzelnen Krankheiten, so dass die Diagnosen in der Regel mit einer Sicherheit von 90% gestellt werden können. Teilweise konnte sogar eine Erfolgsquote von 99% erreicht werden. Zu den erforschten Biomarkern gehören unter anderem Tumorerkrankungen der Bauchspeicheldrüse, des Magen-Darm-Traktes oder der Prostata. Doch auch andere Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder chronisch obstruktive Lungenerkrankungen können dank der Biomarker und dem Bluttest jetzt leichter diagnostiziert werden.

Wann können die neuen Früherkennungstests angewandt werden?

Leider wird noch einige Zeit vergehen, bis die Tests tatsächlich in der Praxis Anwendung finden, weil zunächst noch ein geeignetes Bluttestverfahren entwickelt werden muss. Außerdem lässt sich der Frühdiagnose von Krebserkrankungen oftmals weniger Geld verdienen, als mit der Behandlung späterer Stadien, so dass bisher unklar ist, wer das neue Verfahren der Krebsdiagnose mit Hilfe von Biomarkern zur Marktreife führen wird, indem er die Kosten für die noch notwendigen Tests und Forschungsarbeiten übernimmt.

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